Eine Entlötpistole zieht ins Labor ein (31.08.2021)

Eine gefühlte Ewigkeit rolle ich das Thema Entlötstation schon vor mir her. Entweder nicht zu bezahlen, oder nur 120V oder nicht zu bekommen. Nachdem ich ich dann zum x-ten, aber letzten Male bei einer doppelseitigen Platine die Lötaugen und Durchkontaktierungen erfolgreich ruiniert hatte, und dementsprechend angefressen war, hab ich mich dann doch endlich dazu entschlossen, daß jetzt so ein Teil her muß. Es ist ein Teil mit 80W geworden und sowie es war, für unter 100€ zu bekommen. Dabei ist es natürlich nicht geblieben. Man hat sich ja informiert und versucht alles wissenswerte aus dem Netz zu ergattern. Zuerst war Zubehör angesagt, sprich genug Lötspitzen, Filterblättchen und Ersatzröhrchen für den Saugspeicher.
Kaum hatte der Paketbote das gute Stück abgeliefert, hab ich es ausgepackt, und erstmal zerschraubt, Deckel runter, Lüfter raus, Rückwand raus, und dort ein großes Loch hinein gesägt, und das Loch mit einem großen Leise-Lüfter wieder gefüllt. Die Vakuumpumpe musste dann einen Zentimeter in Richtung Front wandern. Weiter wurden die Innereien um ein dickes Vorwiderstandspaket erleichtert. Als Ersatz kam ein regelbarer DC-DC-Wandler, der auch 5A mal mit macht, verschraubt, und auf 14V eingestellt. Die Tatsache, daß der gesamte Pumpenstrom über den Pistolenschalter fließt, wollte ich nicht so stehenlassen, und hab einfach einen FET und einen Widerstand verbaut, damit der FET den Strom nun übernimmt. Danach konnte ich das Teil zum ersten Mal in Betrieb nehmen. Muß sagen bin seit dem sehr begeistert.

Loch und Füllung:

Loch super leise gefüllt

Entstör-Cs und Freilauf-Diode, auch wenn der FET schon eine eingebaut hat, sind eingebaut

Das neue Werkzeug griffbereit aufgestellt:

Rückblickend, muß ich sagen, ich nutze das Teil häufiger, als ich das erwartet habe, und das mit Freude. Ist die Station eingeschaltet, fällt es akustisch nicht auf, und die Gefahr, das Ausschalten zu vergessen, ist doch recht groß. Da würde ich mir noch wünschen, daß nach einer einstellbaren Zeit die Temperatur einfach nur herunter geregelt wird und bei erneuter Verwendung müßt ma hald a bissl warten bis wieder aufgeheizt ist. Klar, die Vakuumpumpe macht eds mit 14V ne Menge Radau, aber schluckt ganz munter das Lot was weg muß ... seit ich das Teil hab, hab ich kein Lötpad mehr ruiniert .... hätte das schon viel früher machen sollen.
Es gibt noch einige weitere Verbesserungsvorschläge im Netz zu finden, nur waren die für mich jetzt nicht notwendig ... ZD-915 nennt sich dass gute Stück, und ich denk nach den Modifikationen wird das Teil doch länger halten. Mit den 150€, die ich alles in allem dafür ausgegeben habe, finde ich das eine echt bezahlbare Lösung um Lötpads samt Durchkontaktierung länger Leben zu lassen ....

Viel Erfolg beim nachbaun !!!

73 de Tomtom

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